Mit großer Freude haben wir vom Team "Bildungsarbeit" die Anfrage aufgenommen, ob wir für das Gruberhof-Team "Kinder im Museum" (KiM) vom Umstädter Museums- und Geschichtsverein e.V. auch eine Schokoladenwerkstatt anbieten könnten.
"Können wir", war die klare Antwort, denn wann und wo immer junge Menschen sich engagieren, sich interessieren und neugierig sind, fühlen wir uns in Sachen "Bildung" angesprochen. Da wir zudem wussten, dass der Verein auch sonst ganz viele Aktivitäten und Workshops im Gruberhof anbietet, fühlten wir uns am richtigen Platz.
Das klare JA führte zu einer öffentlichen Ausschreibung zum Mitmachen - für 12 Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Und binnen 14 Tagen ware alle Plätze vergeben.
Das Alter ist nicht ganz ohne Bedeutung, auch wenn natürlich auch viel jüngere Kinder gerne Schokolade essen ... Denn sich mit Anbau, Verarbeitung und den geografischen/handelspolitischen Verhältnissen abzugeben, ist ohne gewisses globales Grundverständnis nicht sinnvoll.
Gleichwohl hatten sich Birgit Kallendrusch und Reiner Michaelis speziell auf die Zielgruppe eingestellt; und die am Ende elf teilnehmenden Jugendlichen zw. 12 und 14 Jahren haben gute 2,5 Stunden mitgemacht, viele Fragen gestellt und auch das Gesprächsangebot des Weltladenteams gerne und eifrig angenommen.
Sie haben sich mit Mörsern fleißig ans Mahlen der Kakaobohnen gemacht, haben erfahren, was Kakaobutter ist und wie sie aus der Kakobohne heraus und am Ende in die Schokolade wieder hinein kommt, sie haben sich mit der Lebenssituation von gleichaltrigen Kindern in den tropischen Kakao-Anbauregionen befasst und erfahren, dass zu viele Kinder in den Plantagen arbeiten müssen statt - wie es bei Fairtrade üblich ist - in die Schule zu gehen und wenigstens krankenversichert sind.
Nachdem die selbst zubereitete Milchschokolade abgekühlt war, ging der Teller zum Abschluss und Höhepunkt der ganzen Aktion reihum und alle durften mindestens 2 Stückchen vernaschen.
Für manche hätten wir gerne mehr verteilen können, andere wollten gleich einen weiteren Workshop buchen ...
Wir waren mit dem Ablauf, der Aufgewecktheit und dem Interesse sehr zufrieden. Auch Sabine Braun vom "KiM"-Team des Museumsvereins hatte uns bestens aufgenommen und den Nachmittag über mit einem Erfrischungsgetränk und dem Fotoapparat begleitet.
Allen Beteiligten, auch den Eltern und Großeltern, die uns sehr entspannt haben machen lassen - herzlichen Dank.
Einmal mehr war der Weltladen am 21.11. dabei, als es in der Groß-Umstädter Geschäftswelt nicht (nur) ums Einkaufen ging, sondern der Einzelhandel in der Innenstadt seine Läden schmückte, für kulturelle Beiträge und natürlich auch zum Schnuppern und Kaufen öffnete.
23 Landfrauen aus Nieder-Klingen waren der Einladung ihrer Vorsitzenden Irene Seeger gefolgt, um sich zusammen mit dem Weltladenteam - passend in der Voradventszeit - mit dem Thema Kakao und Schokolade zu befassen.
Was ist und woher kommt Kakao? Wie sehen die Pflanzen aus? Was macht ihn so wertvoll (teuer...)? Wo und wie wird er angebaut? Wo wird Kakao verarbeitet bzw. veredelt? und vor allem: Wo wird er hauptsächlich verzehrt? Diese und viele weitere Fragen wurden im Gespräch und an Hand des sog. "Weltspiels" auf einer großen, begehbaren Weltkarte angesprochen, und viele staunten nicht schlecht, dass der Anbau und die Ernte immer noch mit sehr viel Kinderarbeit, Waldzerstörung und Armut in den Herstellerländern zu tun haben. Nur rund 10% des Gesamtumsatzes bleiben bei den meisten Kakaobauern.
Immerhin rund 20% des Kakaos kommen aus fairem Handel, der Schulunterricht für die Kinder, Fortbildung für die Bauernfamilien und den notwendigen Arbeitsschutz gewährleistet.
Glauben Sie, eine dieser Bronze-Skulpturen würde ihr Zuhause bereichern? aufwerten? schmücken? Schauen Sie mal im Laden vorbei, dort stehen sie in voller Pracht und würdevoller Anmut.

