Mit dem Fairen Frühstück im Weltladen hat die deutschlandweite Faire Woche in Groß-Umstadt begonnen, viele weitere Aktivitäten stehen an.
Liebe Kundinnen und Kunden,
hiermit möchten wir Sie in Kenntnis setzen, dass wir uns aufgrund der anhaltend dynamischen Preisentwicklungen an den Rohwarenmärkten veranlasst sehen, die Preise für alle kakaohaltigen Produkte, das gesamte Kaffeesortiment sowie den Orangensaft mit Wirkung zum 01.10.2024 zu erhöhen.
Kaffee: Der Preis für Arabica ist seit Beginn des Jahres 2024 um über 30% gestiegen. Der Robusta-Preis ist auf einem Allzeit-Hoch und hat sich seit Jahresbeginn fast verdoppelt. Unsicherheiten in Bezug auf die Erntemengen in Brasilien und Trockenheit in Vietnam (40% der Welt-Robusta-Produktion) haben zu einem starken Anstieg der Preise geführt. Hinzu kommen spekulative Elemente, die den Markt auf einem sehr hohen Niveau halten, sowie eine höhere Bevorratung an den Märkten als üblich: Ursache hierfür sind Vorbehalte bezüglich der Einführung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EU-Deforestation Regulation - EUDR), die 2025 in Kraft tritt. Da insbesondere Importeure, die Kaffee über den Zwischenhandel unorganisierter Bauern kaufen, Schwierigkeiten haben werden, die Verordnung zu erfüllen, wird aktuell schon mehr Rohkaffee am Weltmarkt gekauft als üblich, was die Preise zusätzlich in die Höhe treibt.
Kakao: Der Kakaomarkt hat in den letzten Monaten eine nie dagewesene Dynamik erlebt. Der Börsenpreis hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht.
Diese Entwicklung stellt alle Akteure in der Lieferkette vor immense Herausforderungen und trifft gleichermaßen den konventionellen Kakaomarkt wie den Fair Trade-Markt und damit auch die GEPA. Der an der Börse bestimmte Weltmarktpreis für Kakao war schon immer volatil und bewegte sich über viele Jahre zwischen 1.500 USD und 3.000 USD je Tonne.
In den letzten Monaten hat der Börsenpreis für Kakao jedoch ein bislang noch nie gekanntes Niveau erreicht: Kostete die Tonne Kakaobohne im April 2023 an der New Yorker Börse noch 2.700 USD, wurde sie im April 2024 für mehr als 11.000 USD gehandelt. Über den Börsenpreis hinaus zahlt die GEPA mindestens die Bioprämie in Höhe von 300 USD und die Fair Trade-Prämie in Höhe von 240 USD je Tonne Kakao, oft kommt noch ein Qualitätszuschlag dazu.
Es gibt einige Gründe für den rasanten Preisanstieg: Die weltweite Inflation, als Folge der jüngsten Energiekrise, hat die ohnehin schon schwierige Lage in den produzierenden Ländern weiter zugespitzt. Die Bauern konnten aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht ausreichend in die Produktivität und in die Widerstandsfähigkeit ihrer Parzellen investieren, weshalb sie besonders vulnerabel gegenüber unvorhersehbaren Ereignissen sind.
In Westafrika kam es im letzten Jahr zu unerwartet hohen Regenfällen in Zeiten, in denen es nicht hätte regnen sollen. Feuchtigkeit und die fehlenden Mittel für notwendige Gegenmaßnahmen begünstigten die Verbreitung von Pilzkrankheiten, was einen Ernteeinbruch von 40-50% zur Folge hatte. Da circa 60% des weltweit verarbeiteten Kakaos aus der Elfenbeinküste und Ghana kommen, hat dieser Ernteeinbruch direkte Auswirkungen auf den Markt und das Börsengeschehen. Mögliche und auch reale Lieferengpässe lösten Panikkäufe aus.
Nach einem Allzeit-Hoch Ende April kam es zu Kaufzurückhaltungen bei den Importeuren, gefolgt von einem Einbruch und einer anschließenden Achterbahnfahrt der Preise.
Das Preisniveau ist noch immer sehr hoch und die Volatilität der Börse und damit die Unsicherheit ist so hoch wie noch nie. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, und es ist derzeit nicht absehbar, wann und auf welchem Niveau sich der Markt wieder stabilisiert.
Anders als in der Elfenbeinküste und in Ghana, wo der Kakaomarkt staatlich geregelt ist, profitieren die Bauern in den Anbauländern, die den Kakao für GEPA-Schokolade und Kakaoprodukte liefern, direkt von den hohen Börsenpreisen, da die lokalen Aufkaufpreise ebenfalls gestiegen sind. Für die Genossenschaften, die den Kakao ihrer Mitglieder aufkaufen, sind die aktuellen Preissprünge jedoch höchst problematisch. Auch sie mussten ihre Preise erhöhen, wovon auch wir betroffen sind.
Sicher ist, dass Kundinnen und Kunden der GEPA weiterhin die gewohnt hohe Qualität zu fairen Preisen erhalten werden.
All diese Einflussfaktoren machen für uns Preiserhöhungen unumgänglich. So steigen die Preise für Kaffee im Schnitt um 2 € je kg Kaffee. Die Preise für Schokoladen und kakaohaltige Produkte erhöhen sich in Abhängigkeit vom Kakaogehalt des einzelnen Produktes.
Wir sind uns der Tragweite dieser weitreichenden Preisveränderungen sehr bewusst, hoffen trotzdem auf Euer Verständnis und bedanken uns auch im Namen unserer Handelspartner im Globalen Süden.
Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages https://www.vorlesetag.de/ veranstaltet der Umstädter Gewerbeverein dank persönlicher Unterstützung von Renate Filip und Paul Wucherpfennig seit vielen Jahren einen langen Bummel- und Einkaufsabend mit kulturellem Rahmenprogramm: "Umstadt - Ein Gedicht!"
Der Weltladen ist dabei und lädt zu einem attraktiven Latino-Folk-Abend ein. Das "Erzählen" und "Vortragen" übernehmen in diesem Fall die Musikerinnen Anette Schöpf (Querflöte) und Gisela Bonerz (Gitarre), die ab 18.30 Uhr jede halbe Stunde 10-15 Minuten lang aufspielen und gerne auch die Instrumente und die Musikstücke kurz vorstellen.
Beide Frauen bezeichnen sich als "ambitionierte Laien", was eher tiefgestapelt ist, denn sie machen schon ihr ganzes Leben lang Musik: in der Kantorei, beim Ensemble philSaitig und bei vielen anderen Gelegenheiten in der weiteren Umgebung von Dieburg. Um 20.30 Uhr beginnt das Finale, denn der Laden schließt um 21 Uhr.
Das Duett hat fast alle Musikstile im Repertoire - vom Modern bis Klassik - hat sich für den 15. Nov. aber bewusst für mittel- und südamerikanische Rhythmen entschieden: Die sind flott und gefällig, sie stellen den Bezug her zu den Herkunftsländern und Kulturen, aus denen viele Produkte importiert werden, die über den Weltladen in den "fairen Handel" kommen.
Schnuppern Sie einfach rein - zum Umschauen, zum Plaudern, zum Zuhören - ein Abend für alle Sinne.
Late-Night-Shopping bis 21 Uhr
Bewährt und willkommen: Die "Ladies Night", eine Veranstaltung des Gewerbevereins Groß-Umstadt. Als Mitgliedsbetrieb sind wir dabei und haben an diesem Abend bis 21 Uhr geöffnet. Wir laden ein zum Schauen, Kennenlernen und wenn es sich ergibt, auch zum Einkaufen ... Kaufende Kunden erhalten Jetons, die sie später in den teilnehmenden Gastronomiebetrieben einlösen können, um ihre Shopping-Erfahrung abzurunden und ausklingen zu lassen.
Groß-Umstadt ist seit 2015 Fairtrade-Stadt - dank vieler Partner in Verwaltung, Vereinen, Kirchengemeinden, Geschäftswelt und Gastronomie. Seit mehr als 20 Jahren lädt die Faire Woche jeden September alle Menschen in Deutschland dazu ein, Veranstaltungen zum Fairen Handel in ihrer Region zu besuchen oder selbst zu organisieren. Mit jährlich rund 2.000 Aktionen ist sie bundesweit die größte Aktionswoche des Fairen Handels.
Wegen des Bauernmarktes und Winzerfestes veranstaltet Groß-Umstadt die Faire Woche vom 31.8. bis 8.9., also bis zum und einschließlich des Bauernmarktes mit Produkten: „bio - regional - fair“ - und der Weltladen ist dabei:
Gleich zum Auftakt, am Sa., 31.8.2024, ab 10 Uhr, gibt es für alle interessierten Besucherinnen und Besucher ein Faires Frühstück vor dem Laden, in der Schlosspassage Markt 4.
Es geht um gemütliches Beisamenseinsein - bringen Sie Familile, Freunde, Nachbarn mit - beim gemeinsamen Frühstück mit Lebensmitteln aus dem Sortiment. Lassen Sie sich verschiedene Produkte schmecken und lernen Sie neue Gaumenfreunden kennen, kommen Sie auch ins Plaudern über Geschmack, Zusammensetzung, Herkunft. Erkunden Sie den Weltladen, reden Sie mit dem Personal und erfahren Sie, wie ein Weltladen funktioniert und was Fairtrade eigentlich is(s)t. Spenden sind für den ehrenamtlich geführten Laden gerne willkommen.
In diesem Jahr stehen junge Menschen im Fokus der Fairen Woche, denn die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische, sondern vor allem eine sozio-ökonomische Krise. Sie betrifft alle Menschen weltweit, wenn auch nicht im gleichen Maß: Bestimmte Länder und Regionen sind aufgrund ihrer wirtschaftlichen und regionalen Lage stärker betroffen als andere. Sie haben weniger Möglichkeiten sich zu schützen und Schäden zu reparieren. Das ist nicht gerecht!
Junge Menschen haben wenig zur Entstehung der Klimakrise beigetragen. Gerade sie werden aber zukünftig erheblich mit ihren Folgen zu kämpfen haben.
Weiterführende Information: https://www.faire-woche.de/faire-woche-2024
Der Weltladen Groß-Umstadt lädt halbjährlich wechselnd zu einer besonderen Spendenaktion ein. Seit dem 1. Jan. 2024 war der Erlös für den Verein WIR SIND eine WELT in Brensbach vorgesehen. So waren Ende Juni stolze 260 Euro zusammengekommen - viele Kunden hatten ihr Wechselgeld oder noch eine Extraspende in die Sammelbox gesteckt. Bei einem Fototermin im Weltladen wurde der symbolische Scheck feierlich übergeben von Petra Jaegermann (li. Vorsitzende) und Marianne Engel (re. Vorstandsmitglied), an Frau Sabine Belinga Belinga (mitte li. 1. Vorsitzende) und Petra Köhler (mitte re. Kassenwartin).
Beide sicherten zu, dass der Spendenbetrag zu 100% in ein 6-Brunnen-Projekt fließt, das den Menschen vor Ort endlich sauberes Trinkwasser beschert, statt auf unreines Sickerwasser angewiesen zu sein. „Jeder Euro hilft, und was bei uns eher ein kleiner Betrag ist, hat dort große Wirkung“.
In diesem Geiste stand auch die Dankeschön-Karte, die nun im Weltladen ihren Platz bekommt.
Aus der Idee Einzelner wurde ein Verein
Seit 1996 unterstützen einzelne Menschen, locker einander verbunden, bedürftige Familien im Dorf Ndele in Südkamerun, indem sie ihnen Jahr für Jahr Schulgeld für die Kinder schicken. Den Wunsch, einen eingetragenen Verein zu gründen, haben sie 2013 realisiert, nachdem sich weitere tatkräftige Mitstreiter angeschlossen und engagiert haben. Entstanden ist der Verein "WIR SIND eine WELT - Partnerschaft mit einem Dorf in Kamerun (Ndele) e.V."
Verein mit globalem Blickwinkel
"Durch die Fokussierung auf ein konkretes Dorf in Kamerun erscheint dessen Name Ndele im Namen unseres Vereins. Und doch betten wir unser Handeln in ein weltweites, globales Geschehen ein. Unsere Welt funktioniert heute in einer viel größeren Abhängigkeit als uns das bewusst ist. Nur weil Afrika, Asien und Südamerika uns Rohstoffe liefern, lässt sich unser Leben in Europa so angenehm gestalten. In der einen Welt wollen wir bewusst dazu beitragen, dass junge Menschen in einem afrikanischen Land nicht nur uns beliefern, sondern auch ihre Existenz selbständig sinnvoll gestalten können. Dazu benötigen sie entsprechende Schulbildung und oft auch Hilfe bei der Gründung einer Existenzgrundlage. Wir wollen sie zu Partnern machen.
Sichere Kooperationspartner vor Ort
Mit unserem Verein wollen wir mittels der Mitgliederbeiträge sowie Geld- und Sachspenden unsere Ziele erreichen. Wir kooperieren dabei mit Vertrauenspersonen in Kamerun, die dafür Sorge tragen, dass unsere Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird.
Denn häufig müssen Kinder, insbesondere in den Klassen nach der Grundschulzeit (ab Klasse 7), von der Schule fernbleiben oder ein oder mehrere Jahre aussetzen, weil das Einkommen ihrer Familien so niedrig ist, dass es für das Schulgeld nicht ausreicht. Diesen Kindern wird durch die Bezahlung des Schulgeldes ein Schulbesuch ermöglicht.
Viele junge Menschen finden keine Arbeitsstellen. Der Staat Kamerun zahlt kein Arbeitslosengeld und gewährt in keiner Form eine Unterstützung der Arbeitslosen. Viele junge Menschen sind deshalb der Perspektivlosigkeit ausgeliefert. Das betrifft sowohl HandwerkerInnen als auch AkademikerInnen. Ihnen soll durch Starthilfen ermöglicht werden, eine berufliche Existenz aufzubauen. Voraussetzung ist, dass sie Konzepte für eine Erfolg versprechende Geschäftsidee vorlegen mit einer Auflistung der benötigten finanziellen und materiellen Mittel.
Gemeinschaftsprojekte der Dorfgemeinschaft Ndele, die wiederum dem Dorf selbst zugutekommen, sollen finanziell bzw. materiell unterstützt werden. Dabei kann es sich z. B. um die Verbesserung des Trinkwasserangebots handeln, um das Anlegen von Feldern für die gemeinsame Nutzung etc. Auch hierzu soll ein Konzept erstellt werden, das eine Zielvorstellung beschreibt sowie eine geplante zeitliche Umsetzung, Aufgabenverteilung und eine Aufstellung der beteiligten Personen enthält."
Jede Spende hilft
Je mehr interessierte Menschen sich zum Mitanpacken/Spenden entscheiden, umso tatkräftiger kann der Verein helfen. Jede noch so kleine Spende ist willkommen, denn sie ist für die Menschen in Ndele sehr wertvoll. Und: Kein Cent aus der Vereinskasse fließt in etwaige Verwaltungskosten, da alle, die im Verein tätig sind, ehrenamtlich arbeiten.
Kontakt
Wir sind eine Welt e.V.
Sabine Belinga Belinga
Buchenweg 3
64395 Brensbach
Tel. 06161 8469
E-Mail: kontakt@wirsindeinewelt.info
Web: https://wirsindeinewelt.info
Spendenkonten
DE96 5085 1952 0070 3737 33 | BIC: HELADEF1ERB (Sparkasse Odenwaldkreis)
DE29 5086 3513 0004 5139 67 | BIC: GENODE51MIC (Volksbank Odenwald)
„Volles Haus“ konstatierte das Team vom Weltladen Groß-Umstadt am 16.4. im Pfälzer Schloss bei der fantastischen „Weltreise“ - 120 Besucher waren zur Multivisionsschau des Duos lobOlmo gekommen und waren begeistert.
Dr. Jutta Ulmer und Dr. Michael Wolfsteiner, Mitglieder der World Fair Trade Organization (WFTO), haben gehalten was sie versprochen hatten: „Unsere Multivisionsshow ist eine Liebeserklärung an unseren Planeten. Sie macht Mut, sich für eine gerechtere, friedlichere und menschlichere Welt zu engagieren.“
Sie widmeten sich den Leitfragen: Wie leben die Menschen weltweit? Was essen sie? Welche Bedeutung hat für sie der Faire Handel? Wie feiern sie ihre Feste? Über was freuen sie sich? Bestehen kulturübergreifende Gemeinsamkeiten? Oder überwiegen die Unterschiede? www.weltreise.lobOlmo.de.
Reiner Michaelis vom Vorstand der Genossenschaft hatte die Begrüßung und die Danksagung übernommen und deutlich gemacht, dass globales „Geschäfte machen“ nicht nur Quote, Umsatz und Gewinnmaximierung bedeutet, sondern möglichst fair abzulaufen habe. Denn hinter den Produkten stünden Produzenten, also Menschen mit ihren Familien und Ortsgemeinschaften, die eine eigene, mitunter ganz andere Geschichte und Kultur haben, die andere Bedürfnisse und Wünsche ans Leben formulieren als wir; und nicht nur Rohstoffe exportieren, sondern auch an der Wertschöpfung vor Ort partizipieren wollen.
Die Referenten hatten ergänzend einen Verkaufsstand für ausgewählte eigene Produkte aufgebaut, und der Weltladen als Veranstalter präsentierte auf seinem Infotisch ausgewählte Produkte aus den vorgestellten Ländern der „Weltreise“: Bolga-Körbe aus Ghana, Olivenholzprodukte und Gewürze aus Israel|Palästina, schwarzen Pfeffer aus Sri Lanka, Filzprodukte und Tee aus Nepal und Bananen aus Ecuador. Die wurden zum Abschluss und Abschied ans Publikum verteilt und fanden „reißenden“ Absatz.