Nachhaltigkeit & 17 SDG

Nachhaltigkeit & 17 SDG

Die Bezeichnung hat eine komplexe und facettenreiche Begriffsgeschichte. Das Wort Nachhaltigkeit stammt von dem Verb "nachhalten" mit der Bedeutung "längere Zeit andauern oder bleiben". Heutzutage sind im Wesentlichen drei Bedeutungen zu unterscheiden:

  • die ursprüngliche Bedeutung "einer längere Zeit anhaltende[n] Wirkung",
  • die besondere forstwissenschaftliche Bedeutung als "forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann",
  • die moderne, umfassende Bedeutung im Sinne eines „Prinzip[s], nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen [oder] sich regenerieren [und] künftig wieder bereitgestellt werden kann".

Eine erstmalige Verwendung der Bezeichnung „Nachhaltigkeit“ in deutscher Sprache im Sinne eines langfristig angelegten verantwortungsbewussten Umgangs mit einer Ressource ist bei Hans Carl von Carlowitz 1713 in seinem Werk Silvicultura oeconomica nachgewiesen. Carlowitz fragte, "wie eine sothane [solche] Conservation und Anbau des Holzes anzustellen / daß es eine continuirliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentbehrliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse [Sein] nicht bleiben ma".

 

Erdüberlastungstag

Der Erdüberlastungstag (englisch Earth Overshoot Day, zunehmend seltener auch "Ecological Debt Day", "Welterschöpfungstag", "Weltüberlastungstag" oder "Ökoschuldentag") ist in einer jährlichen Kampagne der Organisation Global Footprint Network der Tag des laufenden Kalenderjahres, an dem die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt. Der Erdüberlastungstag ist ein Aktionstag.

Das jeweilige Datum wird berechnet, indem der globale ökologische Fußabdruck (die menschliche Nachfrage an biologischen Ressourcen innerhalb des betreffenden Jahres) in ein Verhältnis zur gesamten globalen Biokapazität (die Menge der weltweiten Regeneration von biologischen Ressourcen innerhalb desselben Jahres) gesetzt wird; analog wird die jeweilige jährliche Ressourceninanspruchnahme auf eine entsprechende Anzahl Erden hochgerechnet. Das Ziel der Kampagne ist es, die Begrenztheit und Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und aufzuzeigen, wie das Datum in die Zukunft geschoben werden kann.
Inhaltsverzeichnis

2017 wurde der 24. April als Datum für Deutschlands Ressourcenerschöpfung ausgerechnet; seine Lebensweise beanspruche drei Erden. Für 2018 wurde hier der 2. Mai genannt, wegen wetterbedingter Schwankungen etwas später als 2017. Defizite werden infolge des fehlenden ökologischen Wandels hinsichtlich einer Energiewende und der Verkehrswende in der Mobilität sowie in den Bereichen Landwirtschaft und der Klimapolitik mit hohen CO2-Emissionen gesehen; der Flächenverbrauch aufgrund des externalisierten Anbaus von Futtermitteln in Südamerika für die Fleischproduktion trage dazu bei; die industrialisierte Bewirtschaftung – im Gegensatz zu traditionellen Landwirtschaftsformen – zusammen mit Versiegelung des Bodens begünstige Hochwasser. Die Bundesrepublik Deutschland überziehe am nationalen Erdüberlastungstag die globalen ökologischen Ressourcen jedoch etwas später als die Vereinigten Staaten, die auf die Erdbevölkerung hochgerechnet fünf Planeten in Anspruch nähmen.

  •    2019 fiel der Erdüberlastungstag für Deutschland auf den 3. Mai,
  •    2021 auf den 5. Mai und
  •    2022 und 2023 jeweils auf den 4. Mai. (Wikipedia)

 

Die Agenda 21

(Agenda = Tagesordnung) ... wurde 1992 bei der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung⁠ in Rio de Janeiro verabschiedet und ist ein entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm mit konkreten Handlungsempfehlungen für das 21. Jahrhundert.

Sie fordert eine neue Entwicklungs- und Umweltpartnerschaft zwischen den Industriestaaten und den armen Ländern. Wichtige entwicklungspolitische Ziele wie Armutsbekämpfung und nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen Wasser⁠ , Boden⁠ und Wald⁠ sind hier ebenso verankert wie umweltpolitische Ziele, etwa die Reduzierung des Treibhauseffekts. Die Agenda 21 betont, dass auch regierungsunabhängige Organisationen und Einrichtungen an politischen Entscheidungen zu beteiligen sind. Sie definiert Nachhaltigkeit⁠ als übergreifendes Ziel der Politik."

 

Globale Agenda 2030 - 17 SDG (Sustainalble Development Goals/Nachhaltigkeitsziele)

 

Bio - Regional - Fair

Groß-Umstadt hat viel Jahre an einer Lokalen Agenda 21 gearbeitet und politische Beschlüsse zu Zielen, Maßnahmen und Indikatoren (Nachhaltigkeitsbericht) gefasst. Dazu gehören hohe Energiestandards bei den kommunalen Gebäuden, Wind- und PV-Energiegewinnung, E-Mobilität bei der Verwaltung, die Entscheidung, die Agenda 2030 auch vor Ort umzusetzen, der Titel Fairtrade-Stadt, eine vielfältige Klimapolitik und z.B. die Unterstützung der Initiative zur Gründung des Weltladens.