Aktionen zum Weltladentag
Unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ stand in diesem Jahr der bundesweite Weltladentag, zu dem auch der Weltladen Groß-Umstadt gerechte Preise und die ehrliche Verteilung der Gewinne entlang globaler Lieferketten forderte.
So hatte das Team der Genossenschaft am 14. Mai in der Schlossgasse ein großes Banner als „Kundenstopper“ platziert und anhand zahlreicher Alltagsgegenstände und Produkte auf den Stehtischen darauf aufmerksam gemacht, dass viele Produzentinnen und Produzenten weltweit kein existenzsicherndes Einkommen aus dem Handel mit ihren Produkten erzielen.
So hieß es in einem Fall, dass die großen Handelskonzerne und Lebensmittelketten ihre Dumping-Preise „durchboxen“ und somit den Herstellern jedes, auch nur irgendwie akzeptables Grundeinkommen, unmöglich machen.
„Zermürbt bis auf Letzte“ war auf dem Nachbartisch symbolisiert durch eine Kaffeemühle - denn die Kaffee-Kleinbauern in den Herstellerländern müssen ihre verderbliche Ware loswerden, und das nutzen viele Zwischenhändler aus, um maximal an der Preisschraube zu drehen …
Eine Spielzeugeisenbahn mit einem Waggon voller Kaffeebohnen war zum Thema „Kaffeefahrt“ aufgebaut. Der Handel mit Kaffee unterliegt enormen Preisschwankungen an der Börse. Ist das Produkt erst mal in den globalen Lieferketten unterwegs, bestimmen die Händler und Veredler, die das Rohprodukt weiterverarbeiten und vermarkten, den Preis, für die Produzenten ist der Zug dann längst abgefahren und deren Einkommen kaum geeignet, eine Familie zu ernähren, geschweige denn die Kinder zur Schule zu schicken oder den Arzt zu bezahlen.
Nachhaltigkeit, so das Weltladenteam, sei immer auch eine Frage der eigenen, individuellen Entscheidung, und wer Lebensmittel, Kleidung, Kunstgewerbe und vieles mehr „regional-bio-fair“ einkaufe - und nicht nur darüber rede - sei konstruktiver Teil einer gerechteren Welt und trage zum Klimaschutz bei. Diese und weitere Themen sind fester Bestandteil der Weltladen-Philosophie und des Fairtrade-Gedankens.