Mangos für Kinderrechte
Als verdeckter Ermittler war er schon unterwegs - in den Rotlichtvierteln und in Gefängnissen auf den Philippinen und weltweit. Er ist ein scharfer Kritiker der Drogenpolitik des philippinischen Präsidenten, und wenn es um die Kritik an westlichen Reiseveranstaltern geht, die Sextourismus begünstigen, nimmt er kein Blatt vor den Mund: Der Ire Pater Shay Cullen kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte und den Schutz von Kindern auf den Philippinen. Er ist seit 1974 die Antriebsfeder und das Gesicht der international aktiven Kinder- und Menschenrechtsorganisation PREDA.
Die PREDA-Stiftung ist bis heute eine wichtige Anlaufstelle und ein Therapiezentrum für sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche und ehemalige Gefängniskinder. Sie hilft Drogenabhängigen und bietet Schutz für Straßenkinder, missbrauchte Frauen und Kinder. Besonders aber kämpft PREDA für die Rechte der Kinder auf den Philippinen.
Denn deren Lage ist alarmierend. Am häufigsten trifft es Jungen aus armen Familien. Sie haben die Schule verlassen, um Geld zu verdienen. Oft erleben sie häusliche Gewalt. Da ihre winzigen Behausungen in den Armutsvierteln überfüllt sind, verbringen die Kinder viel Zeit auf der Straße. Aus Hunger stehlen sie Lebensmittel oder Dinge, die sie schnell verkaufen können. Viele schnüffeln Klebstoff, um sich zu betäuben und kommen auch deswegen hinter Gitter. "Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben in diesen Höllenlöchern. Die Kleinsten, 12, 13 und jünger, werden geschlagen, unterdrückt und sexuell missbraucht. Das ist die Realität, die die Politiker nicht sehen wollen", sagt Father Shay Cullen.
Unterstützt wird PREDA vom in Deutschland ansässigen Verein "Tatort - Straßen der Welt", namentlich von den Tatort-Darstellern Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt, die sich für Therapie- und Ausbildungsplätze stark machen: https://www.tatort-verein.org.
Das Fair Trade Mango-Projekt mit WeltPartner (https://www.weltpartner.de) ist für PREDA ein wichtiges Standbein. Es verschafft über 500 Kleinbauernfamilien auf den Philippinen eine Perspektive. Dadurch wird Landflucht verhindert und ein Armutskreislauf durchbrochen, denn Ernte und Verarbeitung vor Ort bedeuten 100% Wertschöpfung im Ursprungsland und ein bescheidenes, aber sicheres Auskommen.
Die Mangos reifen auf natürliche Weise und werden, weil sie sehr druckempfindlich sind, ausschließlich von Hand gepflückt. Nach der Ernte werden sie zügig verarbeitet, damit sie im feucht-heißen Klima nicht verderben. Die stetig steigende Abnahme immer größerer Mengen an fair gehandelten Mangos durch WeltPartner und nachfolgende Importeure brachte inzwischen ein bestehendes Kartell, das lange Jahre die Erzeugerpreise für Mangos künstlich niedrig hielt, zum Erliegen.